Elternkurse für Pflege- und Adoptiveltern

Pflegekinder sind durch frühe negative Lebensumstände schon sehr stark belastet. Hinzu kommt noch die Trennung von den primären Bezugspersonen. Frühkindliche Traumatisierung hinterlässt oft bleibende Spuren und wirkt sich auf die gesamte körperliche, kognitive, emotionale und soziale Entwicklung aus. Nicht selten kommt es zu Entwicklungsverzögerungen, gerade im emotionalen und sozialen Bereich. Das Problemlöseverhalten ist eingeschränkt, so dass es oft Schwierigkeiten mit der Selbstregulation gibt. Das heißt, das Kind wird so stark von seinen Gefühlen überwältigt, dass es sich selbst kaum noch steuern kann. Mit der Unterbringung in einer Pflegefamilie werden die beängstigenden Erfahrungen, die ein Pflegekind in seiner frühesten Kindheit gemacht hat, nicht gelöscht.

Der Kurs richtet sich an Pflegeeltern, an deren Erziehungsauftrag sehr vielfältige und differenzierte Anforderungen gestellt werden. Die Inhalte der Kurse liegen auf verschiedenen Schwerpunkten:

Psychoedukation

Die Pflegeeltern sollen die psychische Situation des Pflegekindes besser verstehen.
  • Was passiert bei einem traumatischen Erleben im Gehirn?
  • Welche Symptome können sich nach einer traumatischen Erfahrung entwickeln?
  • Wie kann man auffällige Verhaltensweisen richtig einordnen?

Stressmanagement

Die Pflegeeltern sollen Wege finden, ihre elterliche Stressbelastung zu reduzieren.
  • Belastungssituationen erkennen und analysieren
  • Eigene Ressourcen nutzen und erweitern.

Ko-Regulation

Die Kompetenzen der Pflegeeltern sollen gestärkt werden, damit sie die Pflegekinder in ihrer Selbstregulation unterstützen können.
  • Wie kann man gemeinsam die starken emotionalen Gefühle der Kinder aushalten?
  • Wie kann man konstruktive Lösungen für Probleme?
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